Der Aufruhr um Randy Pitchfords Kommentar zum Preis von 80 Dollar für Borderlands 4 hat sich verstärkt, während Verlage die Gelegenheit nutzen, um ihre eigenen Titel zu bewerben. Pitchford hat inzwischen auf frühere Aussagen zu den Kosten des Spiels verwiesen und erklärt: „Wenn ihr die Wahrheit wollt, hier ist sie.“

Devolver Digital, bekannt für provokantes Marketing und Spiele wie Hotline Miami und Cult of the Lamb, nutzte die Kontroverse für einen gezielten Werbeangriff.

Für diejenigen, die es nicht mitbekommen haben: Pitchford löste eine Welle der Empörung aus, als er auf einen Fan reagierte, der sich über einen möglichen Preis von 80 Dollar für Borderlands 4 sorgte, mit den Worten: „Wenn ihr echte Fans seid, dann werdet ihr das schon hinkriegen.“

Fans Kommentar:
„Randy, setz das Spiel nicht für 80 Dollar an. Das ist riskant – viele Gamer werden das nicht zahlen, und es befeuert die Preiserhöhungstrends. Als CEO hast du Einfluss auf den Preis mit deinem Publisher.“

Pitchfords Antwort:
„A) Es ist nicht meine Entscheidung. B) Wenn ihr echte Fans seid, dann kriegt ihr das hin. Ich habe 1991 80 Dollar für Starflight auf dem Sega Genesis bezahlt, während ich für Mindestlohn in einer Eisdiele in Pismo Beach gearbeitet habe – und ich hab’s trotzdem geschafft.“

Devolver zitierte den X-Post von IGN zu der Geschichte, um ihr kommendes Koop-First-Person-Shooter-Spiel Mycopunk zu bewerben, und schrieb: „Ihr könnt Mycopunk für euch und drei Freunde zum Preis einer Borderlands-4-Kopie kaufen.“

Pitchford reagierte auf Devolvers Tweet mit der spitzen Bemerkung: „Mycopunk kostet weniger als eine Dosis Meth – und hat wahrscheinlich weniger Nebenwirkungen!“

„Mycopunk ist billiger als eine Dosis Meth – und wohl auch harmloser!“ https://t.co/ICgEYZ7FEq

— Randy Pitchford (@DuvalMagic) 21. Mai 2025

Wie zu erwarten war, erntete der Tweet harsche Kritik. „Ich werde Borderlands 4 piraten“, verkündete ein X-Nutzer. Ein anderer schrieb: „Bitte hör auf. Entschuldige dich einfach. Das ist unfair gegenüber deinen Entwicklern. Mach’s richtig.“ Ein Dritter fügte hinzu: „Randy, wir flehen dich an, aufzuhören. Die Vorfreude auf BL4 bricht binnen eines Tages ein. Lass die Fans das Spiel und die tollen Entwickler unterstützen.“

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hat Pitchford seine Aussagen weder zurückgenommen noch sich dafür entschuldigt. Stattdessen verwies er auf einen Kommentar von der PAX East zur Preisgestaltung von Borderlands 4 und bezeichnete ihn als: „Wenn ihr die Wahrheit wollt, hier ist sie.“

Auf der PAX East letzte Woche hatte Pitchford erklärt, er kenne den Preis des Spiels nicht, schloss aber 80 Dollar nicht aus.

„Ich werde ehrlich sein – ich kenne den Preis nicht. Das ist die Wahrheit“, sagte er. „Es ist ein komplexer Markt. Publisher wollen den Umsatz maximieren, müssen aber preissensible Käufer berücksichtigen. Manche sträuben sich gegen Preiserhöhungen, andere erkennen, dass Spielebudgets explodieren und Einzelhandelsverpackungen Zöllen unterliegen. Das Budget von Borderlands 4 ist mehr als doppelt so hoch wie das von Borderlands 3. Also, ehrlich gesagt, kenne ich den endgültigen Preis nicht.“

Pitchford fügte hinzu: „Unsere Philosophie als Unterhalter ist es, herausragenden Mehrwert zu bieten. Borderlands 4 ist nur so großartig, weil die Fans Borderlands 3 unterstützt und uns damit das Budget gegeben haben, um unsere Investition mehr als zu verdoppeln. Das ist fantastisch. Mit den Einnahmen können wir größere, bessere Spiele machen.

„Als Künstler wollen wir, dass jeder unsere Arbeit genießt. Wir wollen sie zugänglich machen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass Käufer das Gefühl haben, ein tolles Angebot zu bekommen – egal zu welchem Preis. Das ist unser Grundprinzip.

„Der Preis wird bald feststehen. Vielleicht orientieren wir uns am neuen Preistrend von Nintendo und Microsoft, oder wir halten uns zurück. Das liegt beim Publisher. Wenn er niedriger ausfällt, bieten wir vielleicht später die gewünschte Mini-Karte als Extra an. Was ist das wert – 10 Dollar? Spaß … oder vielleicht auch nicht?“

Er schloss mit den Worten: „Borderlands ist phänomenal und jeden Cent wert.“

Einige Nutzer in sozialen Medien merkten an, dass Pitchfords PAX-East-Antwort viel überzeugender gewesen sei und seine ursprüngliche Haltung hätte sein sollen, da der Shitstorm nun ein Markenproblem für Borderlands 4 vor dem Start darstellt.

„Das war die perfekte Antwort“, sagte der Borderlands-Streamer Moxsy. „Der Shitstorm dreht sich nicht um den Preis – sondern um deine Wortwahl. Die meisten Spiele werden nächstes Jahr 80 Dollar kosten. Aber Borderlands-Fans wollen, dass der Preis durch den Ehrgeiz, die Leidenschaft und die Qualität des Spiels gerechtfertigt wird. Sie wollen mit gutem Gewissen eine Franchise unterstützen, die sie seit über einem Jahrzehnt lieben, und die Entwickler, die ihr Leben geprägt haben. Diese ‚Kein echter Fan‘-Haltung ist giftig und verletzt diejenigen, die das Spiel unterstützen wollen.“

Publisher 2K Games wird den Preis für Borderlands 4 vermutlich bekanntgeben, sobald die Vorbestellungen starten. Das Spiel erscheint am 12. September 2025.

„Wir haben schon lange gesagt, dass wir enormen Mehrwert liefern – das ist unsere Mission“, sagte Zelnick. „Im Vergleich zu Filmen, Live-Events oder Streaming-Diensten bietet unsere Unterhaltung unglaublichen Wert. Unser Ziel ist es, weit mehr Mehrwert zu bieten, als wir verlangen. Wir glauben, dass Konsumenten für das Beste zahlen werden, und es ist unsere Aufgabe, das zu liefern.“